"Genuss ohne Umwege" - Eröffnung des Regioschrankes in der Cafeteria im Landratsamt Tübingen

06.05.15: Mit der Enthüllung eines „Regioschranks“ in der Cafeteria des Tübinger Landratsamts haben die Integrationsfirma INSIVA und der Verein VIELFALT e.V. ein neues Projekt im Rahmen des Landesprogramms PLENUM der...

Mit der Enthüllung eines „Regioschranks“ in der Cafeteria des Tübinger Landratsamts haben die Inklusionsfirma INSIVA und der Verein VIELFALT e.V. ein neues Projekt im Rahmen des Landesprogramms PLENUM der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab sofort können Mitarbeiter und Besucher des Landratsamts dort Produkte regionaler Erzeuger kaufen.

Brotaufstriche, Speiseöle, Nudeln, Senf und Holunderblütensirup: Im Landkreis Tübingen stellen zahlreiche regionale Produzenten hochwertige und zudem äußerst schmackhafte und gesunde Lebensmittel her. Deren Verkauf zu fördern und damit Gutes für die Erzeuger, Konsumenten und eine nachhaltige Landwirtschaft in der Region zu tun, haben sich der Verein VIELFALT e.V. (Verein für Inklusion, Erhaltung der Landschaft und Förderung des Artenreichtums im Landkreis Tübingen), die Inklusionsfirma INSIVA und das Landratsamt vorgenommen. Im Rahmen des Förderprogramms PLENUM, mit dem das Land solche Projekte unterstützt, wurde am Mittwoch der Verkauf von Lebensmitteln regionaler Herkunft der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die INSIVA GmbH, die in der Tübinger Bismarckstraße ihren Firmensitz hat, ist bereits seit Jahren als Lieferant und Betreiber von Schulmensen, Firmenrestaurants, Kindertagesstätten und Behördenkantinen aktiv. In einer modernen Großküche in Reutlingen-Rappertshofen werden täglich etwa 2.500 Mahlzeiten produziert. Als Inklusionsfirma bietet die INSIVA Menschen mit schweren Behinderungen die Chance, sich in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen zu beweisen und weiter zu qualifizieren. Insgesamt sind rund 115 Personen im Catering-Bereich der INSIVA beschäftigt. Der Anteil an schwerbehinderten Mitarbeitern beträgt stets mehr als 40 Prozent.

„Wo immer dies logistisch und wirtschaftlich machbar ist, greifen wir vorzugsweise auf Lebensmittel aus regionaler Erzeugung zurück. Einen Mindestanteil von zehn Prozent Bio-Zutaten garantieren wir außerdem durch ein Zertifikat“, erläutert INSIVA-Geschäftsführer Joachim Kiefer. Auch die Cafeteria des Tübinger Landratsamts wird seit längerem von der INSIVA bewirtschaftet. Da lag es nahe, nach der Aufnahme des Landkreises als PLENUM-Projektgebiet über eine weitergehende Zusammenarbeit nachzudenken, zumal die Inklusion zu den zentralen Zielen des Vereins im Landkreis gehört.

Landrat Joachim Walter ist als Vorsitzender des Vereins VIELFALT e.V. ebenfalls bestrebt, neue Wege für eine nachhaltige Regionalentwicklung zu finden. Unter dem Dach des Vereins, der seine Geschäftsstelle in Mössingen unterhält, werden die PLENUM-Aktivitäten im Landkreis gebündelt. „Die Nachfrage an regional erzeugten Bio-Produkten steigt, und somit ist das ökologische Wirtschaften und die Direktvermarktung vom Erzeuger unter dem Motto „Schützen durch Nützen“ ein Zukunftsmodell, das wir im Landkreis Tübingen weiter entwickeln wollen. Mit dem Insiva-Projekt leisten wir hierzu einen wichtigen Beitrag. Damit tragen wir auch dem PLENUM-Gedanken Rechnung, die nachhaltige Entwicklung und den bewussten Umgang mit unserer einzigartigen Kulturlandschaft unter Einbeziehung des Inklusionsgedankens zu stärken“, so Walter. Gerne unterstützt er deshalb die Idee, in den Räumen des Landratsamts Mitarbeitern und Gästen Produkte aus der Region anzubieten.
VIELFALT-Geschäftsführer Kolja Schümann freut sich, „dass mit dem Regioschrank der INSIVA das erste PLENUM-Vermarktungsprojekt in die Tat umgesetzt wird, mit dem für einen ganzen Warenkorb hochwertiger Produkte verschiedener Erzeuger aus dem Landkreis ein neuer Vertriebsweg eröffnet wird“.

Beim Regioschrank, der ebenso wie die eigens produzierten und ökologisch unbedenklichen Papiertüten für den Verkauf von Betrieben im Landkreis hergestellt wurde, muss es nicht bleiben. Die Projektpartner haben bereits Ideen, wie sie den „Genuss ohne Umwege“ weiter ankurbeln können. „Wir denken zum Beispiel über die Zusammenstellung von Geschenkkörben mit regionalen Produkten nach, die wir bei entsprechender Nachfrage vielleicht bald auch zu Kunden nach Hause liefern könnten“, sagt Joachim Kiefer. Auch Firmen, die nach einem geeigneten Weihnachtsgeschenk für ihre Geschäftspartner und Kunden suchen, wolle man künftig interessante Angebote machen: „In solchen Ideen sehen wir durchaus die Chance, mittelfristig bestehende Arbeitsverhältnisse aufzustocken und auch zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen.“

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