Eine runde Sache

Die Radstation am Tübinger Europaplatz bietet Tiefgaragenplätze, Service rund um den Drahtesel und noch einiges mehr. Zum Beispiel inklusive Arbeitsplätze.

© Gokeler

Der neu gestaltete Europaplatz mit dem Zentralen Omnibusbahnhof und direkt gegenüber vom Hauptbahnhof gelegen ist so etwas wie Tübingens Mobilitätsdrehscheibe. Mittendrin befindet sich die Radstation mit dem benachbarten „Cafe am See“. „Wer an seinem Fahrrad einen platten Reifen hat, kann es spontan bei uns vorbeibringen, nebenan einen Kaffee trinken gehen und danach sein repariertes Rad wieder bei uns mitnehmen“, beschreibt Stephan Kark den idealen Ablauf. Kleinere Reparaturen gehören ebenso zum Serviceangebot der Radstation wie eine Radwaschanlage oder der Verleih von Rädern.

Im Mittelpunkt des Angebots steht jedoch eine imposante Tiefgarage. 1100 Abstellplätze hat sie, die komplett Fahrrädern vorbehalten sind. Man kann sein Rad bei Stephan Kark oder dessen Kolleg*innen abgeben und in einem gesicherten Bereich abstellen lassen. Oder einfach selber einen Parkplatz im öffentlich zugänglichen Teil fürs Zweirad auswählen. Videoüberwacht sind alle Stellplätze hier. Ebenso wie die Schließfächer, die von jedermann genutzt werden können und in denen sich auch der Akku fürs E-Bike laden lässt.

Im Sommer wurde die Radstation eröffnet. „Viele freuen sich, dass es dieses Angebot gibt“, erzählt Stephan Kark. Die Radstation wird gemeinsam vom Inklusionsunternehmen Insiva und der BruderhausDiakonie betrieben. Mit der AiS inklusiv, die im Café nebenan regionale Produkte von Streuobstwiesen in ihren Kuchen und Getränken anbietet, ist eine weitere Inklusionsfirma an der Kooperation beteiligt.

Das Habila-Tochterunternehmen Insiva ist mit vier Mitarbeitenden vor Ort vertreten. Zweiradmechaniker Markus Müller leitet das Team, dem neben Stephan Kark noch Gerda Ringat und Werner Westphal angehören. Drei von ihnen wurden eigens für das Projekt eingestellt. Kark hingegen arbeitet schon seit 2019 für die Insiva. Durch seinen Wechsel aus der Reutlinger Zentralküche der Insiva in die Radstation hat sich nicht nur sein Arbeitsweg stark verkürzt. Auch der Kundenkontakt, den er am bisherigen Arbeitsplatz nicht hatte, gebe ihm sehr viel, erzählt er. Schon lange vor Ende der sechs Wochen, die er hier zunächst hospitiert hatte, war für ihn klar, dass es passt.

Auch dass seine Aufgaben hier so vielfältig sind, gefällt Kark. Mietverträge ausfüllen, Räder entgegennehmen und checken, Kleinreparaturen durchführen, Artikel rund ums Rad verkaufen, die Radwaschanlage bedienen und die Kasse abrechnen – langweilig wird es ihm hier nicht.

Er stehe auch inhaltlich voll hinter dem Angebot, an dem er selbst mitwirkt, sagt er. Außerdem gefällt ihm das angenehme Betriebsklima. „Natürlich bringe ich mich und meine Probleme überall mit hin“, weiß er, vor den persönlichen Themen wegzulaufen ist für ihn keine Option. Doch damit gut umgehen zu können, dafür sei sein neuer Arbeitsplatz eine Unterstützung.

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